Okonomiyaki, bitte mit der leckeren salzig-süßen Soße!
Zwei unterschiedliche Sorten: Kansai-Okonomiyaki und Hiroshima-Okonomiyaki
Gemüse, Fleisch und Meeresfrüchte werden zusammen mit einem Teig aus in Wasser aufgelöstem Weizenmehl auf einer Eisenplatte gebraten und dann mit einer Soße gegessen: das ist Okonomiyaki. Es gibt zwei Sorten von Okonomiyaki, die besonders bekannt sind: Kansai-Okonomiyaki und Hiroshima-Okonomiyaki. Beim Kansai-Okonomiyaki werden alle Zutaten zuerst gemischt und dann gemeinsam gebraten, während beim Hiroshima-Okonomiyaki der Teig und die weiteren Zutaten nicht gemischt werden, sondern übereinandergelegt gebraten werden. In anderen Regionen Japans existieren aber ebenfalls ähnliche Gerichte.
Selbstbraten oder braten lassen
Hiroshima-Okonomiyaki ist schwer selbst zu braten, da sich viel Kohl und Nudeln zwischen den Teigschichten befinden. Somit übernimmt normalerweise das Restaurant das Braten und man kann Okonomiyaki bestellen, ohne Angst haben zu müssen, dass etwas schiefgeht. Kansai-Okonomiyaki und Tōkyō Monjayaki sind im Gegensatz zu Hiroshima-Okonomiyaki einfacher zuzubereiten und in vielen Lokalen werden sie von den Kunden selbst gebraten. Daher sollte man nachfragen, ob man es auch von der Bedienung gebraten bekommen kann. Auf alle Fälle gilt allerdings: es ist eine gute Gelegenheit, von der japanischen Kultur mehr zu erfahren, indem man probiert, Okonomiyaki selbst zu braten!
Takoyaki aus Ōsaka
In eine Teigkugel (3-5cm) werden kleine Oktopusteile gesteckt und das Ganze gebacken: dieses Gericht heißt Takoyaki und kommt wahrscheinlich aus Ōsaka. Weitere Zutaten sind typischerweise Tenkasu, Frühlingszwiebeln und roter Ingwer. Die äußere Schicht sollte dünn und knusprig, die innere wie bei Monjayaki noch etwas flüssig sein.
Die Teig-Kugeln werden normalerweise mit einer Takoyaki-Soße bestrichen und dazu kommt dann oft noch getrockneter grüner Seetang und Katsuobushi (in hauchdünne Flocken geraspelter getrockneter Bonito-Fisch) und wahlweise noch Mayonnaise.
Monjayaki – sehr beliebt in Tōkyō
In Tōkyō ist Monjayaki sehr bekannt. Bei Monjayaki ist der Teig flüssiger als bei Okonomiyaki und er wird, anders als bei Okonomiyaki, vorm Braten bereits mit Soja- oder anderen Soßen gewürzt. Früher wurde in Downtown Tōkyō Monjayaki als Knabbersnack für Kinder gebraten. Heute kann man in Monjayaki-Restaurants meistens auch Okonomiyaki bestellen.
Die Geburtsstunde des Okonomiyaki
Ist Sen no Rikyū der Erfinder des Okonomiyaki?
Okonomiyaki lässt sich bis in die Zeit des Teemeisters Sen no Rikyū zurückverfolgen. Sen no Rikyū hat auf seiner Teezeremonie Rikyū Hyakkaiki Funoyaki als Teegebäck angeboten. Der Teig der Funoyaki bestand aus Weizenmehl und Wasser und man hat ihn in einer Pfanne dünn gebraten. Serviert wurde Funoyaki dann mit Miso, in dem sich Sanshō (jap. Pfeffer) befand.
Yōshokuyaki aus Ōsaka, Issen-Yōshoku aus Hiroshima, Mojiyaki aus Tōkyō
In Ōsaka war vor dem zweiten Weltkrieg Yōshokuyaki ein sehr beliebtes Gericht. Der Teig bestand aus Weizenmehl und Wasser und er wurde zusammen mit Frühlingszwiebeln und Tenkasu auf einer Eisenplatte in Kreisform gebraten. Nach dem Krieg wurde das Gericht auf Okonomiyaki umbenannt (okonomi bedeutet was du willst; yaki bedeutet gebraten), weil man die Zutaten beliebig auswählen konnte, z.B. Gemüse oder Meeresfrüchte.
Hiroshima-Okonomiyaki soll auf Issen-Yōshoku zurückgehen, welches früher in Dagashiya (Süßwarenladen) verkauft wurde. Der aus Mehl und Wasser hergestellte Teig wurde gebraten, mit Pulverkatsuobushi, Frühlingszwiebeln und Tororo-Kombu belegt und mit Worcestersauce serviert. Dabei faltete man den Teig zusammen. Auch heute wird Hiroshima-Okonomiyaki in Supermärkten zusammengefaltet verkauft.
Monjayaki aus Tōkyō soll auf Mojiyaki aus der Meiji-Zeit zurückgehen. Der Teig von Mojiyaki (Buchstabenkuchen) bestand aus Wasser und Weizenmehl. Mit dem flüssigen Teig hat man auf einer Eisenplatte vor dem Geschäft Buchstaben geformt und damit den Kindern beim Verkaufen die Schrift beigebracht.